Mittwoch, 18. September 2013

von unterwegs.

am anfang reist der stress noch mit. er sitzt in meinem rucksack, hängt in deiner kapuze. es ist so viel schwerer geworden, das mit dem loslassen.

und dann ankommen. alles ist pastellfarben und der strand ist vor der tür.
alles ist auf einmal weg, alles ist da.
ach meer, du hast mir so gefehlt. 



die nette frau an der rezeption lächelt, als wir uns über den wanderweg in das kleine bergdorf informieren wollen. es sei ausgeschildert und ohnehin nicht so schwierig, selbst 70 jährige würden diese strecke wandern.
wir laufen los, es ist brütend heiß. im zweiten anlauf finden wir den richtigen weg. es ist steil und steinig, bei jedem schritt muss man vorsichtig sein. wir lachen, die rezeptionistin hat ganz schön übertrieben. 70 jährige, ha! der kleine pfad führt fast drei stunden durch die berge. die landschaft ist atemberaubend, weit hinten am horizont sieht man das meer. wir laufen und gucken und atmen. 

es riecht nach salzwasser und natur, wir hören nur unsere schritte. die körperliche anstrengung tut gut, der kopf ist leer. keine menschen weit und breit. 
kurz vor dem bergdorf begegnen wir dann doch noch anderen wanderern. 
es sind zwei ältere damen um die 70.



das bergdorf ist klein mit vielen verwinkelten gassen, in der mitte eine kleine platia mit vier restaurants. der platz ist mit wein zugewachsen. wir essen griechische vorspeisen und erholen uns.
dann geht es zurück. nur wir und der weg, die sonne im rücken.




das meer ist heute so ruhig, dass man keine bewegung sieht, alles in zeitlupe. leise und fast zögerlich kommt es am steinigen strand an. man kann alle steine sehen, bis weit in das wasser hinein, ein paar bunte fische dazwischen. 

wie schwer, wir es uns machen, einen platz zu finden. unseren platz. immer diese sehnsucht im bauch. 

seltsame seichte clubmusik schwappt zwischen den wellen aus der strandbar hinüber. kein lüftchen geht, keine wolke in sicht.
nur strahlend blauer himmel und hitze und gedanken. 


wir sitzen in einem alten volvo-bus. es ist heiß und voll, mehr einheimische als touristen. nackte haut klebt auf billigen kunstledersitzen. dort wo mal aschenbecher waren, kleben jetzt kaugummis in allen farben. 
wir hüpfen und schwanken und quietschen und ächzen über die insel. 


ein märchenwald, kleine pfade und brücken an einem kleinen fluss entlang. potámi.
am ende des weges liegen die wasserfälle, die letzten meter muss man schwimmen. 
eine waghalsige treppenkonstruktion führt uns den berg hinauf. die aussicht nimmt uns kurz den atem.
weite, höhe, endlich.


und die träume sind immer so realistisch, dass sie mich in meine tage verfolgen. 
endlich ankommen. das meer hilft, und der himmel.
nur wind hören und ab und zu einen hahn, der viel zu spät kräht.


bunte sonnenschirme, dazwischen gedanken über entscheidungen und den zeitpunkt, an dem man sie treffen muss.




2 Kommentare:

Lina | dasmaedchenmitdenlocken hat gesagt…

Wie wunderwunderwunderschön. Genießt die Zeit weiterhin!

kleinesmädchengroßestadt hat gesagt…

Danke <3 Wir sind schon wieder zurück, haben aber bis zum Schluss genossen..
Hoffentlich bis ganz bald mal wieder!